Wirkungsmechanismen

Wirkung der Mikroorganismen für natürliche Wachstumsförderung und präventiven, biologischen Pflanzenschutz

Seit vielen Jahren nutzen Landwirte und Gärtner die positiven Eigenschaften von Kompost. Dabei konnte man beobachten – noch ohne genau die Hintergründe zu kennen –, dass bei Zufuhr von Kompost nicht nur das Wachstum der Pflanzen verbessert wird, sondern gleichzeitig auch ihre Gesundheit. Dies wurde nicht nur bei landwirtschaftlichen und gärtnerischen Produktionssystemen beobachtet, sondern zum Beispiel auch auf Rasenflächen. Für die beobachteten positiven Wirkungen sind vor allem die Mikroorganismen und ihre Stoffwechselprodukte verantwortlich. Die Wirkung der Mikroorganismen ist anerkannt, Gegenstand aktueller Forschung und Grundlage der am Markt verfügbaren Mikroorganismen-Präparate.

Allgemeine Wirkungsweise von Kompost und seinen Mikroorganismen

Das antagonistische Potential von Kompost

Beispiele für die Wirksamkeit von Antagonisten

Induzierte Resistenz

Zusammenfassung der Wirkungsweise

Allgemeines zu Mikroorganismenpräparaten

Allgemeine Wirkungsweise von Kompost und seinen Mikroorganismen
Ein bedeutender Aspekt der Kompostanwendung ist die Förderung der biologischen Aktivität im Boden. Durch geringe biologische Aktivität können sich folgende negative Auswirkungen auf die Bepflanzung ergeben:

Schlechtere Keimlingsentwicklung und damit eine langsamere Bestandsentwicklung

Erhöhte Anfälligkeit gegenüber Pathogenen, weil die natürlichen Antagonisten fehlen

Eine geringere Umsetzung von Bestandsabfall wegen fehlender Mikroorganismentätigkeit. Dadurch kommt es zu einer übermäßigen Anreicherung von organischem Material

Keine Lebendverbauung des Oberbodenmaterials – Erosionsgefahr

Reduziertes Wasserspeichervermögen des Bodens

Die positiven Auswirkungen der Kompostanwendung beruhen auf der Verbesserung des Humushaushalts, der Bodeneigenschaften, der biologischen Aktivität und der phytosanitären Wirkungen, sowie auf einer Nährstoffzufuhr. Die Vorteile von Kompost und seinen Mikroorganismen für die Bodenbiologie lassen sich in vier Punkte zusammenfassen:

Hemmung von pflanzenpathogenen Mikroorganismen, indem sie deren Gegenspieler fördern.

Toxine von Schaderregern (Pythium) werden zum Teil durch organische Substanzen inaktiviert, wodurch eine Pflanzeninfektion verhindert werden kann.

Hohe Gehalte an organischer Substanz im Boden verhindert, dass speziellen Saprophyten als Schwächeparasiten zur parasitischen Ernährung an der Pflanze übergehen können.

Humus mindert die Anfälligkeit der Pflanze gegenüber Krankheiten, da der Bodenzustand und die Ernährungslage der Pflanze verbessert werden.

Die befallsreduzierenden Effekte des Komposts an verschiedenen Wirt-Erreger-Systemen wurde in der Folgezeit in mehreren Untersuchungen nachgewiesen.

Das antagonistische Potential von Kompost
Zur Eindämmung von pflanzenschädigenden Pathogenen hat die Natur ein einzigartiges System geschaffen, das für ein Gleichgewicht sorgt, sofern das System intakt ist. In gut funktionierenden Ökosystemen sind ausreichend Antagonisten vorhanden, die als Gegenspieler von Pathogenen (Krankheitserregern) deren ungestörte Ausbreitung beschränken. Bei diesem Prozess spricht man von dem „antapathogenen Potential“. Es beruht auf drei wichtigen Mechanismen:

1. Konkurrenz:
Um Ressourcen wie Nährstoffe und Lebensräume.

2. Antibiosis:
Die Hemmung der Entwicklung oder Abtötung einer anderen Mikroorganismen mit Hilfe von Stoffwechselprodukte wie lytische Agenzien, Enzyme oder toxische Substanzen.

3. Parasitismus:
Eine Form des Zusammenlebens verschiedener Organismen zum einseitigen Vorteil des Parasiten auf Kosten des Wirtes. Lebt der Wirt selbst parasitisch, wie z.B. ein phytopathogener Pilz, so bezeichnet man den auf ihm lebenden Parasiten als Hyperparasiten

Beispiele für die Wirksamkeit von Antagonisten
Fusarium oxysporum ist ein Pathogen, das auf bestimmte Wirte spezialisiert ist. Das Pathogen breitet sich im Vaskularsystem der Wirtspflanze aus, was zu Chlorosen, Verfärbungen, Welke und anschließendem Absterben der befallenen Pflanzen führt. Fusarium oxysporum kann in Form von Chlamydosporen mehrere Jahre im Boden überdauern. Dominante Pilze, die im Kompostextrakt enthalten sind, wirkten antagonistisch gegenüber Fusarium oxysporum. Starke antagonistische Effekte traten bei Mucor circinelloides, Mucor hiemalis, Pythium oligandrum, Trichoderma atroviride und bei Penicillium expansum auf. Trichoderma atroviride konnte alle phytopathogenen Pilze, einschließlich Pythium ultimum, im Wachstum hemmen. Ebenfalls antagonistisch wirkten: Geotrichum candidum, Mortierella stylospora, Botryotrichum piluliferum, Geomyces pannorum und Penicillium cyclopium.

Neben den Pilzen kommen im Kompostextrakt noch zahlreiche antagonistische Bakterien vor. Dies sind vor allem Bacillus-Arten wie B. licheniformis und Bacillus subtilis. Die letztgenannte Bakterienart wird mit verschiedenen Stämmen schon seit längerer Zeit sehr erfolgreich als Antagonisten-Präparat eingesetzt. Außerdem enthält der Kompostextrakt noch diverse Pseudomonaden.
Neben den Bakterien kommen noch Actinomycten vor, die ebenfalls für Komposte charakteristisch sind, und die vor allem als Antibiotikaproduzenten bekannt sind und ein großes antagonistisches Potential besitzen.

Induzierte Resistenz
Ein weiterer Mechanismus zur Stärkung der Abwehrkräfte der Pflanzen gegen Pathogene ist die sogenannte induzierte Resistenz. Gerade das Phänomen der induzierten Resistenz hat in den letzten Jahren sehr stark das weltweite Interesse unterschiedlicher Forschungsgruppen auf sich gezogen. Die Mikroorganismen siedeln sich dabei in der Rhizosphäre an, also der unmittelbaren Wurzelumgebung, und gehen mit den Wurzeln eine symbiotische Bindung ein. Die Mikroorganismen verstoffwechselt die Ausscheidungen der Wurzel, sogenannte Exsudate, und stellen der Pflanze ihrerseits wertvolle Stoffe zur Verfügung. So wir die pflanzeneigene Abwehr gestärkt und der Krankheitsdruck gesenkt.

Zusammenfassung der Wirkungsweise
Wie inzwischen viele wissenschaftliche Studien gezeigt haben, sind im Kompost bzw. im Kompostextrakt zahlreiche antagonistische Mikroorganismen enthalten, die zur gezielten Abwehr von pflanzenparasitierenden Schadorganismen einsetzt werden können. In dem System der Wirts-Parasit-Beziehung beruht die Wirkung dieser antagonistischen Mikroorganismen auf verschiedenen Mechanismen: In direkter Form gegenüber dem Pathogen durch Konkurrenz, Antibiosis und Hyperparasitismus, und in indirekter Form durch Förderung der Widerstandskraft (Toleranz) und dem Wachstum der Wirtspflanzen.

Allgemeines zu Mikroorganismenpräparaten
Mittlerweile sind am Markt einige antagonitische Mikroorganismen-Präparate erhältlich. Die meisten dieser Präparate zielen auf die Wirkung einzelner antagonistischer Mikroorganismen gegen bestimmte Pathogene. Diese antagonistische Mikroorganismen, bzw. Stämme davon, werden dann in speziellen Verfahren vervielfältigt. Die beabsichtigte Wirkung dieser Mikroorganismen-Präparate ist demnach auch relativ spezifisch auf einzelne Pathogene gerichtet.

Mit dem flüssigen Kompost verfolgt Sansolum einen etwas anderen Ansatz. Der Ausgangspunkt für Solufit sind die empirisch gesicherten Kenntnisse über die Wirkung von Kompost und Kompostextrakten. Darin sind mehrere 1.000 verschiedene Mikroorganismen enthalten. Im Gegensatz zu antagonistischen Mikroorgansimen-Präparaten, die auf einzelne Organismen abstellen, nehmen wir ganz bewusst keine Selektion vor und wollen die ursprüngliche Vielfalt der Mikroorgansimen erhalten. Solufit wirkt so in positivem Sinne unspezifisch gegen verschiedene Krankheiten und unterstützt das natürliche mikrobielle Milieu im Boden. Auch wenn es dafür noch keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, so ist dennoch die Vermutung zulässig, dass die phytosanitären Eigenschaften von Kompostextrakt gerade auf die Vielfalt der darin enthaltenen Mikroorganismen und Stoffwechselprodukte aus deren Vermehrung zurückzuführen sind.

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